Die Mehrheit aller hessischen


Headbanger


lässt sich von uns versorgen, wenn‘s mal zu heftig war.

Die Mehrheit aller hessischen


Babys


tut bei uns den ersten Schrei.

Die Mehrheit aller hessischen


Landwirte


lässt sich von uns die Knochen richten.

Die Mehrheit aller hessischen


Teddybären


begleitet Ihre Kinder zu uns.

        Die Mehrheit unserer


Auszubildenden


hat gut Lachen, weil sie sich für beste Fairsorgung qualifiziert.

Bestens fairsorgt – in den öffentlichen Krankenhäusern in Hessen

Wir werden Sie gut behandeln!

Als Patient Als Mitarbeiter

Was macht der Klinikverbund Hessen?

Rund 700.000 Patienten werden in den öffentlich-rechtlichen Krankenhäusern Hessens versorgt. Jahrein, jahraus. Das sind mehr als 50 Prozent aller medizinischen Fälle. Damit bilden die rund 150 Einrichtungen, die zum Klinikverbund Hessen zählen, eine echte Versorgungsbastion.

Warum haben sich die Kliniken zu einem Verbund zusammengeschlossen? Ganz einfach: als Gemeinschaft ist man noch besser, noch stärker, lernt voneinander. Um Top-Medizin auf der gesamten Fläche anzubieten – vom ländlichen Gebiet bis zur Metropole. Und dies rund um die Uhr.

Darum sind wir so gut!

 

Darum sind wir gutzur Unternehmensseite

7 Gute Gründe ...

… warum Sie in Krankenhäusern der öffentlichen Trägerschaft in Hessen bestens fairsorgt werden
 


1. Gemeinsam stärker

Unsere Einrichtungen bündeln die Kompetenzen und Qualitäten aller Mitgliedshäuser zu einem qualitativ starken Verbund. Unsere Mitglieder decken die Gesundheitsversorgung in ganz Hessen ab, ob im Stadtgebiet oder in ländlichen Regionen, von der Werra bis zur Bergstraße, vom Rheingau bis an die Fulda.

7 Gute Gründe ...

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1. Gemeinsam stärker

Unsere Einrichtungen bündeln die Kompetenzen und Qualitäten aller...


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2. Dem Gemeinwohl verpflichtet

Nur wenn keine Profitinteressen im Vordergrund stehen, kann dem Gemeinwohl gedient werden. Unsere Krankenhäuser befinden sich in öffentlicher Trägerschaft. Zwar müssen Sie wirtschaftlich arbeiten, um nicht die Bürger zusätzlich zu belasten, aber sie müssen keine Gewinne und Rendite für die Eigentümer erwirtschaften. Damit sind ausschließlich der öffentlichen Versorgung im Sinne der Daseinsvorsorge verpflichtet.

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2. Dem Gemeinwohl verpflichtet

Nur wenn keine Profitinteressen im Vordergrund stehen, kann dem...


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3. Beste Versorgung

  • Die öffentlichen Kliniken im Klinikverbund Hessen bieten eine umfassende Gesundheitsversorgung
  • 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche an
  • heimatnah in der Region genauso wie zentrumsgebundene Spitzenmedizin, von der Behandlung akuter und chronischer Erkrankungen über die Versorgung von Unfällen und Verletzungen bis zur Therapie von psychischen und psychiatrischen Störungen,
  • geplant oder im Notfall,
  • vollstationär, teilstationär und wo rechtlich möglich auch ambulant,

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Die öffentlichen Kliniken im Klinikverbund Hessen bieten eine umfassende...


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4. Faire Arbeitgeber und zufriedenes Personal

Die Kliniken im Klinikverbund Hessen e. V. sind gute und faire Arbeitgeber, die sichere Arbeitsplätze und faire tarifliche Vergütung bieten. Und weil das so ist, legen wir Wert auf zufriedenes Personal in unseren Häusern, was wiederum den Patientinnen und Patienten zugutekommt.

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4. Faire Arbeitgeber und zufriedenes Personal

Die Kliniken im Klinikverbund Hessen e. V. sind gute...


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5. Auf dem neuesten Stand

Die Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen ändern sich ständig. Regelmäßig gibt es neue Qualitätsanforderungen in der Versorgung, Änderungen in der Finanzierung und Abrechnung, tarifliche Anpassungen und vieles mehr zu beachten. Im Klinikverbund erhalten die Mitgliedshäuser die Möglichkeit, Ihre Mitarbeiter auf dem neuesten Informationsstand zu halten. Damit wird die Versorgung, die Qualität und die Arbeitsbedingungen den aktuellen Anforderungen gerecht.

7 Gute Gründe ...

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5. Auf dem neuesten Stand

Die Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen ändern sich ständig....


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6. Auf kurzen Wegen gemeinsam Kompetenz fördern

Das Zeitalter der Digitalisierung steht für unmittelbaren und gleichzeitigen Zugriff auf Informationen– und doch ist das persönliche Gespräch durch nichts zu ersetzen. Deshalb legen wir auch Wert auf den persönlichen Austausch untereinander, damit wir voneinander lernen und miteinander profitieren. Für unsere Mitglieder sind wir immer ansprechbar und reagieren schnell und umfassend.

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6. Auf kurzen Wegen gemeinsam Kompetenz fördern

Das Zeitalter der Digitalisierung steht für...


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7. Gehör verschaffen – damit Sie auch morgen noch gut versorgt werden

Damit die öffentlichen Kliniken auch morgen noch für Sie da sein können, müssen Sie sich nicht nur der Weiterentwicklung und den Wandlungen unseres Gesundheitswesens stellen, sie müssen sich aktiv an dieser Entwicklung beteiligen. Dazu braucht es auch eine starke Stimme in der Öffentlichkeit und gegenüber der Politik. Im gemeinsamen Auftreten über den Klinikverbund Hessen werden die praktischen Erfahrungen der öffentlichen Krankenhäuser und die relevanten Bedürfnisse in der Versorgung publik gemacht.

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7. Gehör verschaffen – damit Sie auch morgen noch gut versorgt werden

Damit die öffentlichen...


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Standorte in ganz Hessen

Wir versorgen unsere Patienten in ganz Hessen - Weitere Informationen zu den Standorten finden Sie auf der Karte

Die Kampagne Alle Standorte

Die Mehrheit aller hessischen Teddybären begleitet Ihre Kinder zu uns.


Dazu sind Bären, Esel oder Hasen schließlich auch da – um Trost zu spenden. Die fachliche medizinische Betreuung für den Nachwuchs übernehmen dann wir. Rund 64.000 Mal pro Jahr kommt es in Hessen vor, dass Kinder mit und ohne Begleitung ihrer Stofftiere Krankenhäuser aufsuchen – über die Hälfte kommt zu uns. Das kann wegen Lappalien sein, aber auch wegen ernstzunehmenden Krankheiten oder Verletzungen. Dank unseres bestens geschulten Personals sorgen wir dafür, dass die Fälle richtig bewertet und umgehend professionell behandelt werden. Und manchmal passiert es sogar, dass ein Kind ohne Teddy zu uns kam und mit Plüschtier das Haus verlässt. Hier sind Sie bestens fairsorgt.

Die Mehrheit aller hessischen Teddybären begleitet Ihre Kinder zu uns.

Dazu sind Bären, Esel oder Hasen schließlich auch da – um Trost zu spenden. Die fachliche...

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Die Mehrheit aller hessischen Headbanger lässt sich von uns versorgen, wenn's mal zu heftig war.


Wo gehobelt wird, fallen Späne, heißt es. Oder, anders gesagt: Wo gerockt wird, wackeln Köpfe. Und das kann mitunter schmerzhafte Folgen haben. Immer dann, wenn aus Spaß ein Notfall wird, sind wir zur Stelle. Unfälle oder stumpfe Verletzungen sind an der Tagesordnung. Sie geschehen beim Konzert, auf dem Rummel oder bei der sportlichen Betätigung. Gut die Hälfte der etwa 1,36 Millionen in Hessen registrierten Patienten im Jahr werden in den Häusern des Klinikverbundes erkannt, behandelt und geheilt. Hier sind Sie bestens fairsorgt.

Die Mehrheit aller hessischen Headbanger lässt sich von uns versorgen, wenn's mal zu heftig war.

Wo gehobelt wird, fallen Späne, heißt es. Oder, anders gesagt: Wo gerockt wird, wackeln Köpfe. Und...

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Die Mehrheit aller hessischen Landwirte lässt sich von uns die Knochen richten.


Von der Landwirtschaft profitieren wir alle. Für die Landwirte selbst ist sie ein Knochenjob – bei dem manchmal Knochen zu Bruch gehen. Aber nicht nur dort werden Arme, Beine, Handgelenke oder Rippen malträtiert. Täglich ist unser medizinisches Personal mit den Folgen von Unfällen konfrontiert. Ganz gleich, ob sie bei der Feld- oder Hausarbeit, beim Sport oder am Arbeitsplatz passieren – in den öffentlich-rechtlichen Kliniken in Hessen findet sich geballte Kompetenz zur professionellen Behandlung. Allein in Hessen gibt es rund 16.000 Operationen bei Knochenbrüchen in öffentlichen Krankenhäusern. Hier sind Sie bestens fairsorgt.

Die Mehrheit aller hessischen Landwirte lässt sich von uns die Knochen richten.

Von der Landwirtschaft profitieren wir alle. Für die Landwirte selbst ist sie ein Knochenjob – bei...

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Die Mehrheit der hessischen Babys tut bei uns den ersten Schrei.


Es tut eigentlich nichts zur Sache, wo ein Neugeborenes den ersten Atemzug tut. Das einzige was zählt ist, dass es gesund zur Welt kommt. In Hessen werden im Jahr mehr als 21.000 Babys geboren, die Mehrheit davon in unseren Häusern. Kein Wunder. Kompetenz, Professionalität und Erfahrung sind Aspekte, die bei Geburten eine besonders wichtige Rolle spielen. Wir bieten all das. Hier sind Sie bestens fairsorgt.

Die Mehrheit der hessischen Babys tut bei uns den ersten Schrei.

Es tut eigentlich nichts zur Sache, wo ein Neugeborenes den ersten Atemzug tut. Das einzige was...

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Zufriedene Patienten

„Man hat gemerkt, dass wir den Ärzten wichtig waren.“

Liesa und Pascal Zietz
Patientin
Klinikum Frankfurt-Höchst

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Liesa und Pascal Zietz haben im Klinikum Frankfurt-Höchst ihre Tochter Frieda zur Welt gebracht. Das junge Paar zum Davor, Danach und wie es die Betreuung im Krankenhaus erlebt hat.

Warum haben Sie sich für das Krankenhaus in Höchst entschieden?

Pascal: Wir waren auf Infoabenden in vier verschiedenen Krankenhäusern. Dabei war uns wichtig, dass eine Kinderklinik dabei ist, was ja in Höchst der Fall ist.

Liesa: Das Höchster Krankenhaus war uns direkt sympathisch, weil der Chef-Arzt persönlich auf dem Infoabend anwesend war und das Team, das sich vorgestellt hat, sehr kompetent rüberkam. Der Chef-Arzt hat, gerade im Bezug auf die äußerliche Erscheinung des Krankenhauses, betont, dass es auf die inneren Werte ankommt. Genau danach haben wir auch geschaut. Außerdem war uns wichtig, dass unser Baby und ich im Ernstfall gut versorgt sind. Die Nähe zu unserem Wohnort hat auch eine wichtige Rolle gespielt.

Wie bedeutend war es, dass es ein öffentliches Krankenhaus war?

Pascal: Das hatten wir zunächst gar nicht im Blick. Wir waren auch auf einem Infoabend in einer privaten Klinik in Frankfurt, haben uns aber aufgrund der Nähe und der Versorgung für Höchst entschieden.

Wie haben Sie die Betreuung erlebt?

Liesa: Nach dem Vorgespräch mit der sympathischen Ärztin habe ich mich sehr gut gefühlt und war gut vorbereitet. Sie hat uns auch den Hinweis auf die Schwangerschaftsdiabetes gegeben, die meine vorherige Ärztin nicht erkannt hatte. Dadurch, dass Frieda eine Beckenendlage hatte, war ein Kaiserschnitt eingeplant, der trotz eines Blasensprungs durchgeführt wurde. Wir wussten nicht, ob ich im Liegen transportiert werden muss, deswegen haben wir im Krankenhaus nachgefragt. Dort wurde uns ganz nett erklärt, dass es eigentlich nicht nötig ist.

Und wie lief die Kommunikation während der Geburt?

Liesa: Im Krankenhaus wurde ich dann super betreut. Mir wurde jeder Schritt erklärt und jede Frage beantwortet, das war für mich sehr angenehm. Da mein Zustand nicht kritisch war, wurde gewartet, bis der normale Krankenhaus-Alltag gestartet ist und ich dann den ersten OP-Termin bekommen habe. Ich kann mich noch erinnern, dass der Anästhesist mich sehr gut abgelenkt hat. Mit Humor aber so, dass es sich gut angefühlt hat.

Wie war der Verlauf der OP für Sie, Pascal?

Pascal: Ich war total aufgewühlt. Ich war aber immer an der Seite von Liesa - im Zimmer, im OP. Da durfte ich mich dann ans Kopfende setzen. Das Ärzteteam war sehr locker und professionell. Für mein Gefühl ging alles sehr schnell. Nach fünf Minuten haben sie uns die Kleine schon gezeigt. Danach durfte ich dann mit zum Wiegen und Waschen und wurde nach dem Namen gefragt. Das wollte ich aber nicht alleine entscheiden.

Wie war die Betreuung nach der OP?

Liesa: Die Ärzte und der Anästhesist kamen regelmäßig in unser Zimmer und haben nach dem Rechten gesehen und gefragt, ob sie etwas für uns tun können oder ob ich mehr Schmerzmittel brauche. Man hat gemerkt, dass wir den Ärzten wichtig waren.

Wie wichtig ist Ihnen eine gut ausgebaute öffentlich-rechtliche Medizin?

Pascal: Erreichbarkeit war uns sehr wichtig. Ich war gut und schnell mit der S-Bahn da. Aber auch das Parkhaus war sehr angenehm in Höchst.

Liesa: Jeder hat seine eigenen Punkte, worauf er achtet. Wir würden das immer wieder so machen. Die rundum gute Betreuung und das alles an einem Ort ist, kann man nur empfehl

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„Die müssen sich ja gute Leute heranziehen“

Harry Bärwolff (67)
Patient
Vitos Orthopädische Klinik Kassel

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Harry Bärwolff (67) hat eine Odyssee durch deutsche Krankenhäuser hinter sich – bis er in der Orthopädischen Klinik Kassel landete. Dort bekam er seine dritte Hüftprothese eingesetzt und macht seitdem große gesundheitliche Fortschritte.

Herr Bärwolff, wie verlief Ihre Krankheitsgeschichte?

Bärwolff: Ich war ein guter Sportler, fuhr viel Rad, als ich Anfang der 2000er im Schwarzwald verunglückte und mir den Oberschenkelhals brach. Der Rettungstransport brachte mich in ein Feld-Wald-und-Wiesen-Krankenhaus, wo nach der Operation ein Bein kürzer war als das andere und mein rechter Fuß fast im rechten Winkel nach rechts abstand.

Wie ging es weiter?

Bärwolff: Ich konnte nicht mehr Radfahren, eine Leidenszeit begann. Die nächste OP folgte, ich bekam eine Hüft-Endoprothese eingesetzt, die sich aber schnell lockerte, so dass ich zu einem vermeintlichen Spezialisten nach Hamburg fuhr, wo man eine zweite Prothese einsetzte, diesmal einzementiert.

Aber eine Besserung war damit noch nicht erzielt?

Bärwolff: Im Gegenteil. Ich machte physikalische Therapie, aber weil sich die Prothese wieder gelockert hatte, bekam ich höllische Schmerzen. Immer wenn ich bei der Taxifahrt zur Physiotherapie über einen Hubbel fuhr, jaulte ich auf.

Heißt, eine dritte Prothese war von Nöten?

Bärwolff: Ja, diesmal zum Glück in der Orthopädischen Klinik Kassel, bei Professor Dr. Heers. Mein Hausarzt hatte mich auf diesen Fachmann hingewiesen. Er fragte, warum ich quer durch Deutschland reisen würde, wenn doch ein absoluter Spezialist in meiner Nähe sei.

Wie lief es dort?

Bärwolff: Es war eine Top-Leistung des Teams unter der Leitung von Professor Dr. Heers, wenngleich es mir beim Lesen des OP-Berichts durchaus mulmig geworden ist: Es hat knapp neun Stunden gedauert. Der Zement musste wieder heraus gemeißelt werden. Dann wurde der Beinlängenausgleich vorgenommen, die Hüftstellung korrigiert und ein längerer Schaft verankert.  

Und dann?

Bärwolff: Erholung, Reha, Besserung. Was dann nicht lief, habe ich mir selbst zuzuschreiben. Ich habe einfach zu wenig gemacht – und einmal Physiotherapie pro Woche ist zu wenig. Erst nach langer Pause bin ich auf die Idee gekommen, Schwimmen zu gehen. Damit ist es kontinuierlich besser geworden. Inzwischen gehe ich 280 Mal im Jahr ins Schwimmbad, das bedeutet: fünf Mal pro Woche. Rücken- und Brust.

Wie wichtig ist Ihnen öffentlich-rechtliche Medizin?

Bärwolff: Wichtig. Bei mir war es ja anfangs so, dass ich nach dem Unfall gar nicht aussuchen konnte, wohin sie mich bringen. Und ich habe ja gesehen, was das für Folgen haben kann. Ich finde es gut, dass sich die öffentlich-rechtlichen Kliniken auch im Konkurrenzkampf befinden und im Markt positionieren müssen. Das macht sie besser. Die müssen sich ja gute Leute heranziehen. Und davon profitieren wir Patienten. 

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Zufriedene Mitarbeiter

„Das Schönste ist, wenn Patienten zufrieden nach Hause gehen“

Mark Gärtner
Stellvertretende Leitung Zentrale Notaufnahme
Kreiskrankenhaus Bergstraße

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Mark Gärtner arbeitet bereits seit 13 Jahren als Pflegekraft in der Notaufnahme des Kreiskrankenhauses Bergstraße. Dass er sich innerhalb kürzester Zeit auf verschiedenste Krankheitsbilder einstellen muss, gefällt ihm an seinem Beruf besonders. Ein Gespräch über dankbare Momente, Schicksalsschläge und nächtliche Halsschmerzen.

Herr Gärtner, was macht die Arbeit in der Notaufnahme eines Krankenhauses aus?

Mark Gärtner: Man muss sehr flexibel sein. Zum einen, weil die Dienstzeiten ständig wechseln. Und anders als bei einem Bürojob kann die Arbeit nicht liegenbleiben und einfach auf den nächsten Tag verschoben werden. Zum anderen, weil bei uns alle Krankheitsbilder zusammenkommen. Ob Herzinfarkt, Schlaganfall, Verkehrsunfälle, chronische Wunden, Hundebisse, Alkoholvergiftungen, ob Menschen aus dem Pflegeheim, die gestürzt sind, und wegen der Einnahme von Blutverdünnern überwacht werden müssen, oder Schwangere, die über Schmerzen und Blutungen klagen – da ist wirklich alles dabei. Und meist kommen die Notfälle nicht hübsch nacheinander rein, sondern geballt. In einer Minute ist es sehr ruhig, dann kommen plötzlich 10 Zugänge auf einmal.

Was passiert in so einer Situation? Wie gehen Sie vor?

Gärtner: Wir arbeiten nach der sogenannten „Manchester Triage“. Das heißt, die Patienten, die zu uns kommen, werden innerhalb von zehn Minuten nach der Schwere ihrer Verletzungen und Erkrankungen eingeteilt. So wird entschieden, wer zuerst behandelt wird, und wer gegebenenfalls noch warten muss. Definitiv eine Herausforderung, denn meist ist es für die Patienten schwer zu verstehen, warum sie warten müssen. In der Chirurgie gibt es beispielsweise nur einen Arzt, der gleichzeitig im OP, auf Station und in der Notaufnahme eingeteilt ist.

Da liegen vermutlich viele Nerven blank?

Gärtner: Ja, es ist wirklich nicht einfach, die Gemüter bei Laune zu halten. Zudem habe ich das Gefühl, dass die Erwartungshaltung der Menschen immer höher wird. Vor allem an den Wochenenden, wenn die Arztpraxen geschlossen sind, kommt es oft vor, dass Patienten nachts um halb 3 zu uns kommen, weil sie Halsschmerzen oder eine Zecke entdeckt haben. Solche Fälle werden gefühlt immer mehr. Die Menschen wissen sich selbst nicht mehr zu helfen und gehen auch unter der Woche seltener zum Arzt, weil sie keine Termine bekommen oder skeptisch gegenüber deren Kompetenz sind. Ich habe mich für Konfliktsituationen in der Anwendung eines Deeskalationskonzepts weitergebildet. Dabei erlernt man eine spezielle Gesprächsführung, um die Situation zu entspannen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Und dann kommen noch kritische Situationen und schwere Verletzungen hinzu. Wie gelingt es Ihnen, sich von dem Stress nicht anstecken zu lassen?

Gärtner: Man muss einfach Ruhe bewahren. Das lernt man mit der Zeit und wird auch selbstsicherer, was die Einschätzung der Krankheitsbilder angeht. Tatsächlich ist das medizinische Vorgehen weniger die Herausforderung – da gilt es einfach, Abläufe abzuarbeiten. Wir verfügen über gut geschultes Personal und das Pflegeteam kann auch viel selbstständig übernehmen, ohne dass ein Arzt dabei sein muss. Es gibt extra Wundexperten, die sich um Verbände und die Erstversorgung kümmern. Man muss gut im Team und mit den Ärzten zusammenarbeiten, sich ständig besprechen, wer was übernimmt und sich auf die anderen verlassen können. Schwierig wird es, wenn gleichzeitig mehrere Patienten mit Herzbeschwerden eintreffen und alle Monitore zur Überwachung belegt sind. 
 
Wie viele Mitarbeitende sind bei Ihnen im Pflegeteam?
 
Gärtner: Insgesamt sind wir 31, in den einzelnen Schichten arbeiten immer mehrere Kollegen überlappend. In der Hauptstoßzeit sind es sechs bis acht Mann. Das Team insgesamt soll aber aufgestockt werden, weil unser Krankenhaus in die nächste Notfallstufe aufsteigen soll. Und als stellvertretender Leiter der Notaufnahme bin ich auch viel mit der Organisation von Dienstausfällen beschäftigt. In meinen Augen müssten die personellen Strukturen im Gesundheitswesen optimiert werden. Von politischer Seite außerdem die Arbeitsbedingungen: bessere Arbeitszeiten, bessere Bezahlung. Es ist sehr schwierig, gutes Personal zu bekommen.

Was könnte dafür getan werden, um mehr Menschen für Ihren Beruf zu begeistern?

Gärtner: Ich arbeite bereits seit 13 Jahren im Kreiskrankenhaus Bergstraße und in meiner Ausbildung gehörte die Notaufnahme noch zum Pflichteinsatz. Heute können die Auszubildenden selbst darüber entscheiden. Ich würde aber dafür plädieren, dass man zumindest für ein oder zwei Tage mal zum Reinschnuppern in die Notaufnahme kommen muss, denn viele Azubis kennen die Abläufe hier nicht. Um allgemein den Pflegeberuf der jungen Generation schmackhafter zu machen, halte ich es für eine positive Sache, dass viele das Fach jetzt studieren – das wertet den Beruf auf. Allerdings habe ich erst neulich auf einem Symposium gehört, dass viele Krankenhäuser bisher gar nicht wissen, wie sie Studienabgänger einsetzen sollen. Da fehlt es an Weiterentwicklung, wie man die akademische Ausbildung in die Praxis überführt.

Wollten Sie selbst schon immer in diesem Beruf arbeiten?

Gärtner: Ich habe früher ehrenamtlich beim Rettungsdienst gearbeitet und diese Arbeit sehr gemocht. Dann habe ich in der Krankenpflege angefangen und hatte das Glück, nach meiner Ausbildung in der Notaufnahme bleiben zu können. Auf der Normalstation wäre ich nicht geblieben, ich finde die Notfallversorgung viel spannender. Mich jeden Tag ins Neue hereinzufinden, macht mir großen Spaß. Das Schönste an dem Beruf sind die Momente, in denen man merkt, dass man den Leuten geholfen hat und sie zufrieden nach Hause gehen können. Und wenn man gemeinsam im Team eine schwierige Situation gut gewuppt hat.

Wie sieht es mit Schicksalsschlägen aus? Wie gehen Sie mit Todesfällen um?

Gärtner: Wir sprechen im Team darüber, das hilft viel. Man lernt mit den Jahren, mit so etwas umzugehen. Man kann aber auch immer Termine mit den Ärzten ausmachen, um die Fälle nachzubesprechen. Und dann gibt es noch die Möglichkeit der Supervision mit externen Psychologen. Insgesamt kommen aber nicht so viele massiv Schwerverletzte in unsere Klinik. Menschen im Rettungshubschrauber werden zum Beispiel in die Uniklinik nach Heidelberg gebracht, die haben dort einfach viel größere Ressourcen.

Schätzen Sie es, dass Sie in einem öffentlich-rechtlichen Krankenhaus arbeiten?

Gärtner: Ich halte es für einen Vorteil, dass wir nach dem Tarifgesetz vergütet werden. Bei den privaten kann die Bezahlung zwar besser, aber auch schlechter ausfallen. Außerdem erhalten wir vermögenswirksame Leistungen, also zusätzliches Geld vom Arbeitgeber für den privaten Vermögensaufbau. Als Tochterunternehmen der Uniklinik Heidelberg profitieren wir außerdem von den Schulungen und Fortbildungen, die dort angeboten werden. 
 
Zur Person:
 Mark Gärtner ist 33 Jahre alt und ist seit drei Jahren stellvertretender Leiter der Zentralen Notaufnahme am KKH Bergstraße. 2010 hat er seine Ausbildung abgeschlossen und arbeitet bereits seit 13 Jahren als Pflegekraft in der Notaufnahme. Im nächsten Jahr ist geplant, dass er die Leitung übernimmt.

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„Die Politik sollte unseren Beruf mehr aufwerten“

Nadia Röhrig
Stellvertretende Leitung im Springerpool
Kreiskrankenhaus Bergstraße

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Nadia Röhrig muss sich als Springer im Pflegedienst Tag für Tag an neue Patient:innen, Krankheitsbilder und Stationen gewöhnen. Warum sie aber genau das an ihrer täglichen Arbeit liebt und welche Vorurteile über den Pflegeberuf herrschen, erzählt sie im Interview.   

Frau Röhrig, Sie haben heute den Frühdienst von 6 bis 14 Uhr übernommen. Wie viele Patient:innen haben Sie dabei betreut?

Nadia Röhrig: 15. Wir waren heute nur zu zweit für eine komplette Station. Eine Arbeit, die eigentlich von drei examinierten Fachkräften plus Zusatzhelfer gestemmt wird. Und ehrlich gesagt bin ich auch unzufrieden mit dem Tag. Mein Anspruch ist es eigentlich, mehr Zeit für die Patienten zu haben. Aber ich bin aktuell im Springerpool eingesetzt. Das heißt, ich muss immer da aushelfen, wo es brennt. 

Das heißt, sie werden immer auf verschiedenen Stationen eingesetzt?

Röhrig: Genau. Orthopädie, Unfallchirurgie, Neurologie … als Springer muss man flexibel sein. Viele Patient:innen sieht man nur einen Tag, muss sich immer wieder neu auf die Menschen einlassen und Vertrauen aufbauen. Dazu kommt, dass die Strukturen der verschiedenen Stationen unterschiedlich sind. Man arbeitet mit anderen Ärzten zusammen, ist mit anderen Krankheitsbildern konfrontiert. Das bedeutet auch einen hohen Anspruch für den Kopf. Das gefällt mir aber gerade daran. 

Gibt es trotzdem einen typischen Tagesablauf?

Röhrig: Die grundlegenden Tätigkeiten sind auch auf den verschiedenen Stationen dieselben. Der Tag beginnt mit dem Morgenrundgang, man schaut nach den Patienten, checkt Vitalwerte und Blutzucker, legt Infusionen, fragt, wie die Nacht war. Tatsächlich steht der Gesprächsbedarf bei vielen im Fokus. Indem man sich Zeit nimmt und Fragen stellt, zeigt man, dass jemand da ist, der sich kümmert. Oft muss man sehr viel Feingefühl mitbringen, wenn Patienten beispielsweise nicht richtig benennen können, wo sie Schmerzen haben. 

Und das war nur der Rundgang am Morgen.

Röhrig: Genau. Die Patienten können sich natürlich den ganzen Tag über melden, wenn sie etwas brauchen oder ein Problem haben. Ich mache aber auch mehrere Rundgänge und frage immer wieder, ob ich noch etwas Gutes tun kann, das wissen viele zu schätzen. Trotzdem wünscht man sich, mehr Zeit für jeden Einzelnen zu haben. Gerade die Gespräche führe ich meistens, während ich Infusionen lege oder andere Dinge erledige, da muss man schon multitaskingfähig sein. Zum Tagesablauf kommen außerdem die Besprechungen mit den behandelnden Ärzten. Man führt deren Anordnungen aus, bringt Patienten zu Untersuchungen, führt Gespräche mit Angehörigen – und wenn man mal eine halbe Stunde Luft hat, schreibt man Patientenberichte. Ich bin seit Kurzem außerdem stellvertretende pflegerische Leitung im Springerpool. Das heißt, ich erstelle auch Dienstpläne, führe Einstellungsgespräche, begleite Hospitationen, arbeite neue Kollegen ein und führe sonstige Tätigkeiten einer pflegerischen Leitung aus. 

Eine ganze Menge. Ist Ihnen Abwechslung im Job wichtig? 

Röhrig: Ja, ich liebe es, wie vielfältig der Beruf ist. Man hat mit so vielen unterschiedlichen Menschen zu tun. Und das Ganze funktioniert nur, indem alle zusammenarbeiten – Teamplay steht an oberster Stelle. Das mag ich daran sehr gerne. Außerdem haben die meisten keine richtige Vorstellung davon, was Krankenpfleger:innen wirklich leisten. Viele Vorurteile werden dem Beruf in keiner Weise gerecht, wir sind so viel mehr! Und darüber hinaus gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Weiterbildung und Spezialisierung auf einen Fachbereich. 

Das Pflegeteam hat also mehr Verantwortung, als der Laie vielleicht vermutet?

Röhrig: Absolut. Nicht umsonst braucht es für den Pflegeberuf eine wissenschaftlich fundierte Ausbildung mit Staatsexamen. Die Arbeit erfordert viel Fachwissen sowohl im medizinischen als auch im pflegerischen Bereich. Ich finde, nicht nur deshalb sollte der Beruf auch durch die Politik mehr aufgewertet werden. Das geschieht zumindest dadurch, dass Pflege auch als Studiengang angeboten wird. Die Akademisierung wertet den Beruf auf und macht ihn durch die Karrierechancen attraktiver. Ich selbst mache nebenbei ein Fernstudium im Bereich Pflegemanagement mit dem Ziel, einmal eine leitende Position übernehmen zu können. 

Wie ist das Verhältnis zwischen Pflegekräften und Ärzt:innen auf einer Station? Haben Sie manchmal das Gefühl, in der Mitarbeiterhierarchie zu weit unten zu stehen?

Röhrig: Nein, überhaupt nicht. Das Verhältnis zwischen Pflegefachkräften und Ärzten ist immer auf Augenhöhe. Unsere Meinung zählt! Das beginnt schon damit, dass wir die Ersten sind, die einen Patienten sehen und sein Krankheitsbild einschätzen müssen. Das Ärzteteam bespricht sich auch mit uns, weil wir viel näher am Patienten dran sind. Und umgekehrt sind auch die Ärzte immer da, wenn wir Fragen haben. Deswegen hänge ich auch sehr an dem Kreiskrankenhaus Bergstraße, wo ich jetzt schon seit 15 Jahren arbeite: Es herrscht ein sehr familiäres Verhältnis, man weiß genau, welchen Kollegen man wann und wo ansprechen kann und man bekommt jederzeit Hilfe. 

Apropos Arbeitsbedingungen: Bemerken Sie Vorteile an der Anstellung an einer öffentlich-rechtlichen Klinik gegenüber einer privaten?

Röhrig: Ich denke, es ist ein Vorteil, dass wir nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes arbeiten und bezahlt werden. Dass es Zusammenschlüsse wie den Klinikverbund gibt, bewirkt, dass sich viele Mitarbeiter austauschen und es ist immer besser, wenn mehrere zusammenarbeiten. Außerdem habe ich das Gefühl, dass wir wirklich aus Überzeugung unseren Beruf ausüben und unsere gute Leistung nicht aus Druck, sondern aus unserer eigenen Motivation resultiert. Es ist eben eine Herzenssache. 

… die Sie auch anderen ans Herz legen würden?

Röhrig: Absolut! Im ganzen Haus fehlt uns das Personal und zur gleichen Zeit spüren wir die gestiegenen Ansprüche durch den demografischen Wandel – die Menschen, die wir pflegen, werden immer älter und immer kränker. Allerdings erlebe ich oft, wie Bekannte sagen: „So einen Job könnte ich nicht machen!“ Dabei haben sie vielfach keine richtige Vorstellung vom Pflegeberuf und ich kann jedem nur empfehlen, einfach mal vorbeizukommen und sich alles anzugucken. Egal, ob Praktikum oder Freiwilliges Soziales Jahr: Erst in der Praxis kann man wirklich feststellen, ob der Beruf etwas für einen ist. 

Viele Ihrer Kolleg:innen aus der Gesundheitsbranche kritisieren genau das an der aktuellen Politik: Sind Sie auch der Meinung, dass bei Gesetzgebungen zu wenig Bezug zur Praxis besteht?

Röhrig: Ich habe den Eindruck, dass die Politiker oftmals Dinge entscheiden, von denen sie keine Ahnung haben, weil sie noch nie selbst vor Ort waren. Bestimmte Dinge kann man nicht ausschließlich auf dem Papier festlegen, da muss man mal über den Tellerrand schauen und sich angucken, wie das in der Realität aussieht. Ein Beispiel dafür ist der Arbeitsaufwand der Patientendokumentation. Uns geht so viel Zeit verloren, die wir eigentlich für die direkte Unterstützung der Menschen gebrauchen können. Außerdem ist von der vermeintlichen Wertschätzung während der Coronapandemie nichts hängengeblieben. Die Politik hat damals bemerkt „Aha, das sind die Menschen, die sich kümmern und die wir brauchen“. Aber jetzt, wo Corona vorbei ist, ist alles wieder vergessen. Das läuft von Seiten unseres Krankenhauses ganz anders. Da wird wirklich viel getan, um uns Mitarbeitern viel Wertschätzung entgegenzubringen.  

Zur Person
Nadia Röhrig ist 34 Jahre alt und hat seit Kurzem die stellvertretende Leitung des Springerpools im Pflegedienst des Kreiskrankenhauses Bergstraße übernommen. Vor ihrer Elternzeit hat sie zehn Jahre lang in der Notaufnahme des KKH gearbeitet, wo sie auch die Fachweiterbildung für Notfallpflege absolviert hat. Darüber hinaus studiert sie im Fernstudium Pflegemanagement mit dem Ziel, einmal eine leitende Position übernehmen zu können.

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„Es ist mir sehr wichtig, in der Pflege etwas zu bewegen“

Nick-Jonas Krüger
Pflegekraft auf der Kardiologischen Station
Kreiskrankenhaus Bergstraße

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Nick-Jonas Krüger hat kürzlich seine Ausbildung als Krankenpfleger abgeschlossen und absolviert zusätzlich ein duales Pflegestudium. Dass er den Beruf jemals so lieben lernen würde, hätte er früher nicht gedacht. In seinen Augen ist die Politik jedoch maßgeblich an gängigen Vorurteilen beteiligt.

Herr Krüger, Sie sind Pflegekraft auf der kardiologischen Station. Haben Sie sich bewusst für diesen Fachbereich entschieden?

Nick-Jonas Krüger: Ja, ich habe mich schon immer für die Kardiologie interessiert. Zum einen bilden Krankheitsbilder im internistischen Bereich einen großen Teil der Patient:innen ab – zum anderen finde ich es faszinierend, dass das Herz das Zentrum des Körpers ist. Ohne dieses Organ läuft nichts.

Das ist aber auch der Grund, warum man auf dieser Station wahrscheinlich vielfach mit sehr tragischen Schicksalen konfrontiert ist. Wie gehen Sie damit um?

Krüger: Man muss wirklich aufpassen, dass man nicht so viel mit nach Hause nimmt. Bei älteren Patienten ist es zwar so, dass Todesfälle oft anders zu verkraften sind, weil man sich denkt: „Sie sind im Lebensabend und blicken auf ihr Leben zurück“. Oftmals wollen sie gar nicht weiterleben und es sind dann eher die Angehörigen, die alles daransetzen, denjenigen noch künstlich am Leben zu erhalten, obwohl er nur noch leidet. Eine sehr schwierige Situation für uns Pflegekräfte! Ich habe aber auch schon erlebt, wie jüngere Menschen verstorben sind. In meiner Ausbildung wurde eine Patientin mit Verdacht auf Asthma bronchiale behandelt, sie war nicht mal 50 Jahre alt. Tatsächlich hatte sie aber eine Lungenembolie und ist verstorben, nachdem mehrere Reanimationsversuche gescheitert sind. Die direkte Konfrontation mit dem Tod erlebe ich als Herausforderung, die mich existenziell anfragt.

Was ist in solchen Situationen besonders wichtig?

Krüger: Kommunikation steht hier an erster Stelle. Man redet viel im Team darüber. Das hilft und ist am wichtigsten. Seit Anfang dieses Jahres habe ich meine Ausbildung abgeschlossen und habe mittlerweile auch schon Situationen erlebt, wo ich jüngeren Kollegen das Gespräch angeboten habe. Dieser Zusammenhalt im Team ist viel wert. Es herrscht aber auch sehr viel Humor auf unserer Station. Den braucht man einfach, um den Job besser zu verkraften. 

Wie ist es für Sie als Pfleger, mit den Patient:innen zu sprechen? Fällt Ihnen das leicht?

Krüger: Man kann schnell eine Bindung zu den Menschen aufbauen, man muss aber auch ein Händchen dafür haben und Empathie, also sich in einen Patienten einzufühlen, ist wichtig. Manche wollen zum Beispiel gar nicht reden oder haben so irritierende Ansichten, dass man lieber weghört, z.B. in Bezug auf Corona. Bei anderen ist direkt eine Art Sympathie da und man kann sich gut mit ihnen unterhalten und austauschen. Die meisten sind unglaublich dankbar dafür, dass man einfach da ist. Viele sind vor Operationen nervös oder haben sogar Angst – ihnen diese Angst ein Stück weit nehmen zu können, über Behandlungen aufzuklären und zu versichern, dass ihnen nichts unangenehm oder peinlich sein muss, ist etwas sehr Schönes. Trotzdem wünschte ich mir, mehr Zeit für den einzelnen Patienten zu haben, um einfach da zu sein und den Patienten umfassender wahrnehmen zu können. Manchmal braucht es einfache Gesten des Schweigens, wie das Halten einer Hand. 

Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?

Krüger: Ich liebe es, dass der Beruf so vielseitig ist. Das Schönste daran ist aber, helfen zu können. Manchmal sind das nur die kleinen Dinge, die neben der Pflege einem Patienten ein Lächeln auf sein Gesicht zaubern, wie zum Beispiel das Öffnen einer Wasserflasche. Eine Patientin hat mal zu mir gesagt: „Sie sind ein Engel in Weiß ohne Flügel.“ Das freut und bestätigt mich in meiner Berufswahl. 

War es immer Ihr Wunsch, in der Krankenpflege zu arbeiten?

Krüger: Nein, früher konnte ich mir das gar nicht vorstellen. Ich war zwar immer an Medizin interessiert, aber ich hatte – genauso wie viele andere – eine Menge Vorurteile gegenüber dem Pflegeberuf. Ich dachte dabei nur ans Po abwischen. Dann habe ich während meiner gymnasialen Oberstufe mit Fachrichtung Gesundheit ein Praktikum am Kreiskrankenhaus Bergstraße in der Gastroenterologie gemacht und den Beruf in seiner Vielfältigkeit schätzen gelernt. Es geht um so viel mehr als nur die Körperpflege der Patienten. Man kümmert sich um sie, sorgt für Medikamente, Infusionen, führt Gespräche – wir sind die Augen und Ohren der Ärzte. Denn wir sind viel näher dran an den Menschen. 

Was denken Sie könnte helfen, um diese Vorurteile abzubauen?

Krüger: Zum einen würde es vielen vermutlich ähnlich gehen wie mir, wenn sie sich den Beruf einfach mal ansehen würden. Ich halte deshalb ein verpflichtendes soziales Praktikum für eine gute Idee, um jungen Menschen zu zeigen, „das ist ja gar nicht so schlecht“. Zum anderen finde ich aber auch, dass wir politisch woanders hinkommen müssen. Es gibt Imagefilme vom Gesundheitsministerium, wo der Pflegeberuf komplett unrealistisch dargestellt wird. Da soll der Job jungen Leuten schmackhaft gemacht werden, indem junge Pfleger die alten Menschen mit „Alter“ ansprechen. Das ist so unprofessionell, dass sich uns im Team die Nackenhaare aufstellen. Oder ein Altenpfleger fährt in seinem Feierabend mal eben mit seinem teuren Auto in die Alpen, um einem Patienten eine Kugel Schnee in der Kühlbox mitzubringen. Wo muss ich anfangen, dass ich mir so ein Auto leisten und so meine Freizeit verbringen kann? Es wäre doch viel sinnvoller, den Beruf realistisch und in all seiner Vielfältigkeit zu zeigen. Klarzumachen, dass es nicht nur ums Po abwischen geht, sondern um eine professionelle Pflege auf höchstem medizinischem und pflegerischem Niveau. Denn dafür brauche ich keine dreijährige Ausbildung oder gar ein Studium.

Sie studieren auch?

Krüger: Ja, ich habe zu Beginn meiner Ausbildung das Studium „Pflege dual“ begonnen und bin mittlerweile im siebten Semester. Dabei arbeite ich aktuell zwölf Tage pro Monat im Krankenhaus und an den anderen Tagen studiere ich. Das ist nicht immer leicht, wenn man neben dem Arbeitsalltag noch Forschungsarbeiten zu schreiben hat und eben den arbeitsfreien Tag nicht frei hat, um sich einfach zu erholen. Aber es ist mir sehr wichtig, in der Pflege etwas bewegen zu können und mit dem Studienabschluss auch eine leitende Position zu übernehmen. Wo genau die Reise hingeht, da will ich mich jetzt noch nicht festlegen. Fest steht für mich nur, dass ich zunächst erstmal im Krankenhaus weiterarbeiten will, um genügend Praxiserfahrung zu sammeln. Allein vom Schreibtisch aus ohne Praxiserfahrung ist es nie sinnvoll, Veränderungen anzustreben. 

Wie wichtig ist es Ihnen, in einer öffentlich-rechtlichen Klinik zu arbeiten?

Krüger: Ich schätze das Arbeiten in einer öffentlich-rechtlichen Klinik sehr. Ich habe auch schon in einer privaten Klinik gearbeitet und den Eindruck bekommen, dass dort sehr viel mehr aufs Sparen an den falschen Enden geachtet wurde. Da wurde zum Beispiel immer das günstigste Pflegematerial eingekauft, aber was bringt es, wenn Verbände dann viel schneller aufgehen und ich sie ständig erneuern muss. In einem öffentlich-rechtlichen Krankenhaus habe ich das Gefühl, die Pflegequalität wird aufrechterhalten und damit wird man dann auch den Patienten gerechter. Darüber hinaus ist für mich die öffentliche Hand ein zuverlässiger Arbeitgeber.

Zur Person:
Nick-Jonas Krüger ist 22 Jahre alt und hat im Januar 2023 seine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger abgeschlossen. Er arbeitet auf der Kardiologischen Station am
Kreiskrankenhaus Bergstraße und absolviert nebenbei ein Studium „Pflege dual“, um nach dem Abschluss in einer leitenden Position arbeiten zu können.

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„Mein Motiv: Menschen helfen“

Dr. Zeynep Babacan
Leitende Oberärztin für Innere Medizin und Gastroenterologie
Klinikum Darmstadt

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„Nicht meckern, besser machen“, war der Impuls, der Zeynep Babacan zu ihrem Medizinstudium bewogen hat. Mittlerweile ist sie seit mehr als 20 Jahren als Ärztin tätig und liebt ihren Job, der zwar sehr anstrengend, aber auch sehr erfüllend ist. Das möchte sie auch nachfolgenden Generationen vermitteln.

Frau Dr. Babacan, wie ist das Leistungsspektrum in Ihrer Abteilung?

Zeynep Babacan: Wir bieten in der Medizinischen Klinik II mit den Schwerpunkten Gastroenterologie, Endokrinologie und Pulmonologie ein breites Spektrum in der Inneren Medizin an, sprich: Wir beschäftigen uns mit Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, der Lunge, der Leber sowie Hormondrüsen, wie Bauchspeichel-, Schilddrüse, Nebennieren und Hirnanhangsdrüse. Unsere moderne endoskopische Ausstattung erlaubt eine Diagnostik des gesamten Magen-Darm-Traktes in einer hochauflösenden HD-Technik. Damit können wir Krebs im Frühstadium erkennen und ohne Operationen und Chemotherapien frühzeitig entfernen. Verschiedene spezialisierte Versorgungssysteme (ASV) bei bestimmten Tumor- sowie chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen komplettieren unser Portfolio. Darüber hinaus bieten wir eine Leber- und endokrinologische Ambulanz sowie eine 24/7-Notfallversorgung.

Was war Ihr Motiv, diesen Beruf zu wählen?

Babacan: Wie die meisten Ärztinnen und Ärzte wollte ich einfach Menschen helfen. Nach einigen Erlebnissen in meiner Kindheit war mein Wunsch, Ärztin zu werden, zunächst sehr groß. Allerdings war nach einigen Erfahrungen in der realen Welt der Medizin auch die Enttäuschung sehr groß. Als ich mich als junger Mensch dann über „die Ärzte“ in der damaligen Zeit beschwert habe, meinte ein Oberarzt zu mir „Meckern kann jeder. Studieren und besser machen!“. Nun, ich versuche es besser zu machen. Da ich jetzt seit mehr als 20 Jahren als Ärztin tätig bin und der Job zwar sehr anstrengend, aber dennoch sehr befriedigend ist, hoffe ich, dass ich es besser mache.

Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag aus?

Babacan: Meine Hauptaufgabe ist es, die Abteilung am Laufen zu halten. Neben dem Organisatorischen, wer wo eingesetzt ist, betreue ich gemeinsam mit meinem Kollegen Patienten oberärztlich auf Station und führe endoskopische und Ultraschalluntersuchungen durch. Außerdem finden regelmäßig interdisziplinäre Besprechungen wie z.B. Tumorboards statt, in denen Patientenfälle besprochen werden. Zusätzlich werden regelmäßig abteilungsinterne Fortbildungen und Schulungen veranstaltet, an deren Organisation und Umsetzung ich beteiligt bin. Mit dem Studierendenunterricht haben wir auch die Möglichkeit, die nachfolgenden Generationen für unseren Fachbereich zu gewinnen.

Welche Vorteile an Ihrer Klinik würden Sie benennen, um neue Kolleg:innen anzuwerben?

Babacan: Wir bieten komplette Weiterbildungsmöglichkeiten in fast allen Fachbereichen der Medizin und sind durch den Studierendenunterricht und unsere Krankenpflegeschule immer auf dem neuesten Stand. Unsere medizinische Klinik ist eine zukunftsorientierte Arbeitgeberin, die neben den tarifvertraglich bereimots gesicherten Leistungen zusätzliche attraktive Benefits bietet. Außerdem arbeiten wir an der Zukunft – etwa in Form von Teilzeitmodellen und der Ambulantisierung der Medizin.

Was macht Sie glücklich und zufrieden bei der Arbeit?

Babacan: Der Kontakt zu den Menschen. Vor allem, wenn ich mit einer Untersuchung verhindern kann, dass ein Mensch Krebs bekommt, was z.B. bei einer Polypektomie, also der endoskopischen Polypen-Entfernung, der Fall ist. Auch wenn ich den Krebs vielleicht nicht verhindern konnte, versuche ich meinen Teil dazu beizutragen, ihn so gut wie möglich zu behandeln, um Leid zu lindern.

Welche Gestaltungsmöglichkeiten haben Sie als Oberärztin?

Babacan: Ich bin zufrieden, wenn ich jeden Tag gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen zusammen die Herausforderungen des Tages aufs Neue meistern kann. Als leitende Oberärztin habe ich außerdem auch die Möglichkeit, strukturelle Veränderungen anzugehen. So können wir als Team Abläufe verbessern und die Patienten- und Mitarbeitendenzufriedenheit erhöhen. Eine besondere Herausforderung ist es, den Wunsch nach einer besseren „Work-Life-Balance“ in den Alltag eines großen Krankenhauses umzusetzen, in dem 7 Tage die Woche 24 Stunden zum Teil schwer kranke Menschen versorgt werden müssen.

Warum schätzen Sie es, in einem kommunalen Krankenhaus zu arbeiten?

Babacan: Ein kommunales Krankenhaus muss nicht gewinnbringend sein. Es ist nicht profitorientiert, der Patient und die Patientin und die bestmedizinische Versorgung stehen im Vordergrund, auch wenn natürlich eine Kostendeckung oder zumindest eine Verlustminimierung auch bei uns mitspielen.

Wo liegen für Sie die Unterschiede bei den verschiedenen Trägerinnen: öffentlich, privat oder freigemeinnützig?

Babacan: Die meisten Kliniken, die in eine private Trägerschaft gewechselt sind, wurden umstrukturiert. Dies führte nicht immer zu einer Verbesserung der Patientenversorgung oder der Arbeitsbedingungen. Auch wenn ich für eine Ökonomisierung im medizinischen Bereich bin, sollte es nicht auf Kosten der Mitarbeitenden oder der Patientenversorgung sein.

Wie wichtig ist Ihnen, dass das Klinikum Darmstadt Teil des Klinikverbunds Hessen ist?

Babacan: Sehr wichtig. Nur so können gemeinsame Vorteile, sei es bei Beschaffung oder Ausbildung der Mitarbeitenden, optimal genutzt werden. Die Umstrukturierung in der medizinischen Landschaft wird unvermeidbar zu mehr Kooperationen von kleinen und großen Häusern führen. Hier gilt es, von vornherein mitzugestalten, um eine weitere Privatisierung zu vermeiden. Die medizinische Versorgung sollte das Patientenwohl in den Vordergrund stellen.
 
Zur Person: 
Dr. Zeynep Babacan ist leitende Oberärztin der Medizinischen Klinik II – Gastroenterologie, Hepatopankreatologie, Endokrinologie und Pneumologie am Klinikum Darmstadt.

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„Ich identifiziere mich total mit dieser Klinik!“

Christian Bender
Zentrums-Leiter der Intensivstation 
GPR Klinikum Rüsselsheim

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Christian Bender leitet die Abteilung Intensiv-Pflege des GPR Klinikum Rüsselsheim. Wie er zu seinem Job kam, warum ihn die Arbeit fasziniert und was ein Krankenhaus mit einer Kleinstadt zu tun hat, erzählt er im folgenden Interview.

Herr Bender, was ist Ihr Job?

Christian Bender: Ich bin seit eineinhalb Jahren Zentrums-Leiter der Intensivstation. Meine Aufgabe ist es, diesen großen Bereich zu ordnen, Standards zu sichern und weiterzuentwickeln. Heißt praktisch, dass ich Dienst- und Urlaubspläne gestalte und für die Pflegequalität verantwortlich bin – unter anderem die Dokumentation kontrolliere. Zudem bin ich Ansprechpartner für die rund 70 Leute, die hier in der Pflege arbeiten.

Was leitet Sie beziehungsweise welcher Stil kennzeichnet Ihre Arbeit?

Bender: Ich bin schon seit 15 Jahren in der Intensivpflege, war unter anderem stellvertretender Leiter in einem großen Haus und habe darüber hinaus Einblicke in andere Häuser erhalten. Ich versuche, eine Symbiose der besten Verfahrensweisen zu kombinieren und zu etablieren.

Sie unterscheiden sich in Bezug auf Ihre Dienstkleidung nicht vom Pflegepersonal, obwohl Sie einen Führungsjob haben und überwiegend im Büro und am Bildschirm tätig sind. Warum?

Bender: Ich habe mir das so angewöhnt, dass ich immer einsatzbereit bin, auch wenn ich nur sehr vereinzelt in der Patienten-Versorgung tätig bin – indem ich mal einen Transport oder eine Pausenablöse übernehme. Aber ich gehe täglich mit den Oberärzten zur Visite und fände es schwierig, wenn ich das in Zivil täte.

Das ergibt aus praktischen Erwägungen absolut Sinn. Ist es auch ein Statement?

Bender: Durchaus. Es kommt ja generell immer mal vor, dass bei Führungskräften von denen „da oben“ gesprochen wird. Das sehe ich zwar nicht so, weil ich einen sehr guten Draht zur Pflegedienstleitung und -direktion habe. Aber ich will an der Basis sein, den Kontakt zu diesem komplexen Aufgabenfeld mit den vielen Geräten nicht verlieren: Und ich möchte damit auch Berührungsängste abbauen und zeigen, dass ich nicht jemand bin, der schwer zu kriegen ist.


Gibt es einen typischen Tag des Christian Bender?

Bender: Ja, auch wenn der Job vielseitig und nicht jeder Tag gleich ist. In der Regel fange ich zwischen sieben und halb acht an, weil es mir wichtig ist, die Visite zu begleiten. Vorher checke ich die ersten Mails und werfe einen Blick auf die Dienstpläne. Anschließend Besprechung mit den zwei Oberärzten – einmal internistisch, einmal anästhesiologisch. Dann geht es um Dinge wie Patienten-Verlegungen, Notaufnahmen. Um 9 Uhr folgt die große Besprechung, bei der jeder unserer circa 17 Patienten besprochen wird, die bei uns liegen. In der Folge stehen Abstimmung und Gespräche an, bis der nächste Zugang gemeldet wird. Weitere immer wiederkehrende Tätigkeiten sind zum Beispiel Einweisungen in neue Geräte oder Treffen mit Pharmavertretern. Der Tag endet mit der Übergabe.

Das ist komplex.

Bender: Und da habe ich noch nicht alles erzählt. Wir versuchen ständig Prozesse und Maßnahmen zu verbessern. Etwa die Lagerung von Patienten, die an akutem Lungenversagen leiden. Sobald sich ein Standard bei uns ändert, muss das natürlich als Verfahrensanweisung im Intranet veröffentlicht werden.

Wie sind Sie überhaupt in dieses Berufsfeld gekommen?

Bender: Ursprünglich wollte ich Pilot werden. Ich bin als Kind oft aus Frankfurt-Sachsenhausen mit dem 61er-Bus zum Flughafen gefahren, weil mir die Atmosphäre gefallen hat. Nach dem Zivildienst habe ich beim Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Hamburg den Test gemacht, jedoch nicht bestanden und dann erstmal nicht gewusst, was ich tun soll. Also habe ich mich bei meiner alten Zivildienststelle, wo ich auch als Pflegehelfer gearbeitet habe, beworben und habe dort angefangen.

Wie ging’s weiter?

Bender: Nach einer gewissen Zeit habe ich mich in Aschaffenburg für die Krankenpfleger-Ausbildung beworben und diese dann absolviert. Die Altenpflege und die normale Krankenpflege haben mich nicht so gefordert und waren mir auch zu wenig medizinisch, insofern war es für mich ein idealer Zufall, dass ich kurz vor dem Examen noch mal auf der Intensivstation eingesetzt wurde. Das war eine ganz andere Erfahrung. Nach der Ausbildung war dort eine Stelle frei und ich bekam diese.

Inwiefern haben Sie sich weitergebildet?

Bender: Nach ein paar Jahren ging das los. Unter anderem die berufsbegleitende Fachweiterbildung für Intensivpflege und Anästhesie.
Dafür musste ich Zeit in verschiedenen Arten von Intensivstationen und auch im OP verbringen. Die Fachausbildung habe ich 2013 abgeschlossen und bin dann relativ schnell stellvertretender Leiter der medizinischen Intensivstation geworden, was auf einen kuriosen Zwischenfall zurückgeht.

Welcher?

Bender: Der Stationsleiter, der mich damals eingestellt hatte, erlitt bei einer Besprechung einen Herzinfarkt und musste an Ort und Stelle reanimiert werden. Er hat es glücklicherweise überlebt, konnte aber die Leitung nicht mehr wahrnehmen, so dass die Stellvertretung nachrückte und eine Position frei wurde. Ich habe diesen Job einige Jahre gemacht, bin dann in eine Zeitarbeitsfirma gewechselt, weil dort die Verdienstmöglichkeiten besser waren. Bis Januar 2022, dann habe ich hier als Zentrumsleitung angefangen.

Warum haben Sie sich dann doch wieder für ein festes Engagement entschieden?

Bender: Ich hatte die Station auf meinem Weg kennengelernt und fand das Team herzlich und toll. Auch die Konditionen haben für mich gepasst. Klar sind die Arbeitszeiten lang, aber ich bin aus dem Schichtdienst draußen und habe die Wochenenden frei. Ich habe einen sehr guten Draht zu den Leuten, zu manchen ist es eine freundschaftliche Verbindung. Das passt hier für mich einfach.

Was fasziniert Sie an Ihrem Job?

Bender: Mich fasziniert Krankenhaus. Ich finde, Krankenhäuser sind ein wenig so wie Kleinstädte. Diese Ordnung im Gewusel. Diese Dienstmentalität, der Humor. Vor allem letzterer ist auch elementar wichtig, damit man nicht alles mit nach Hause nimmt. Man verbringt sehr viel Zeit miteinander in Grenzsituationen – das schafft so viel Vertrauen. Insofern sind Kollegen mehr als Kollegen.

Die Pflege sucht derzeit händeringend nach Personal. Wie würden Sie es jemanden schmackhaft machen, in diesen Beruf zu gehen?

Bender: Ich habe zwei Mitarbeiter, die vorher etwas ganz anderes gemacht haben. Die sagen, es hätte ihnen früher die Sinnhaftigkeit gefehlt bei dem, was sie taten. Dass es quasi keiner bemerken würde, wenn sie ihren Job nicht machen würden. Das ist hier anders. Hier hat man das Gefühl, etwas zu bewegen, etwas Wichtiges zu tun.

Was muss man mitbringen, um gut in Ihrem Job zu sein?

Bender: Man sollte seine Gedanken beisammenhaben und bereit sein, Zeit zu investieren. Natürlich muss auch das Fachliche stimmen, denn auf Intensiv hat alles viel mit Geräten zu tun. Aber dafür ist es auch anspruchsvoll, fordert einen, weswegen es nie langweilig wird. Außerdem ist die Bezahlung gut.

Nehmen Sie es eigentlich wahr, dass Sie in der öffentlich-rechtlichen Medizin arbeiten? Und wenn ja, bedeutet das etwas für Sie?

Bender: Ja, auf jeden Fall. Ich nehme es als Vorteil wahr, dass bei einem öffentlichen Träger die Wege viel kürzer sind. Wenn wir feststellen, dass wir ein neues Gerät benötigen, ist das viel leichter durchzusetzen. Die Wege zur Pflegedienstleitung oder zum ärztlichen Direktor oder zur Geschäftsdienstleitung sind direkt, besser als in einer privaten Klinik, wo alles erstmal in der Zentrale besprochen wird. Außerdem ist mein Eindruck, dass die öffentlichen Häuser mehr für ihre Mitarbeiter tun. Zum Beispiel können wir alle kostenlos parken. Also ich identifiziere mich total mit dieser Klinik.

Zur Person:
Christian Bender, Jahrgang 1982, ist gelernter Krankenpfleger und bereits seit 15 Jahren in der Intensivpflege tätig. Nach seiner Ausbildung arbeitete er auf der Intensivstation und begann zusätzlich eine berufsbegleitende Fachweiterbildung für Intensivpflege und Anästhesie. Diese schloss er 2013 ab und wurde 2014 stellvertretender Leiter der medizinischen Intensivstation im Klinikum Aschaffenburg. Im Januar 2022 übernahm er die Stelle als Zentrumsleitung der Intensivstation des GPR Klinikums Rüsselsheim.

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„Hier arbeitet ein tolles, engagiertes und empathisches Team!“

Dr. med. Cordula Müller
Chefärztin Gynäkologie und Geburtshilfe 
Kreiskrankenhaus Bergstraße

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Dr. Cordula Müller ist Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe am Kreiskrankenhaus Bergstraße. Ihre Triebkraft, immer das Beste für den Patienten zu erreichen, spiegelt sich auch in der rasant fortschreitenden Krebsforschung wider und sie ist froh, dabei auf ein großes Netzwerk an Experten und Gleichgesinnten zurückgreifen zu können.

Frau Dr. Müller, wir mussten gerade unser Gespräch ein paar Minuten verschieben, weil Sie spontan in den Kreißsaal gerufen wurden. Erleben Sie solche Spontaneinsätze häufig in Ihrem Tagesablauf?

Cordula Müller: In diesem Fall ging es nicht um eine Geburt, sondern ein Gespräch mit einer Patientin. Insofern war das nur eine kurze Unterbrechung im Tagesablauf, für die ich wegen Krankheitsausfällen eingesprungen bin. Es kann aber auch immer vorkommen, dass ich zu einer Geburt in den Kreißsaal gerufen werde, oder dass ein spontaner Notfall hereinkommt, wenn vielleicht ein Kind ohne Herztöne aus dem Geburtshaus zu uns gebracht wird. Das sind aber zum Glück Einzelfälle.

Trotzdem ist es wahrscheinlich selten so, dass Ihr Tag nach einem konstanten Schema abläuft.

Müller: Es gibt zwar gleich ablaufende Strukturen – etwa, dass der Tag mit einer Frühbesprechung startet und man im Vorfeld plant, welche Operationen durchgeführt werden, welcher Mitarbeiter was übernimmt etc. Gerade in der onkologischen Gynäkologie kann es aber sein, dass Patienten mit einem Tumor oder dem Verdacht auf Brustkrebs zu uns kommen und dann übernehme ich bestimmte Sprechstunden, die eigentlich von meinem Team aus Oberärzten sehr gut abgedeckt werden. Variationen dessen, was man geplant hat, gibt es eigentlich jeden Tag und die Schreibtischarbeit bleibt dann meist bis abends liegen. Merklich ist auch der hohe Krankheitsstand, den wir seit Corona deutlich spüren.

Was hat sich Ihrer Meinung nach durch diese Zeit verändert?

Müller: Die Coronapandemie hat etwas mit uns gemacht, die Herausforderungen sind nicht in den Kleidern hängen geblieben. Jeder im Gesundheitssystem hat extrem viel gearbeitet – es mussten enorme Krankheitsausfälle abgefangen werden. Das hat meines Erachtens zu einer Grunderschöpfung geführt. Auch wenn bei uns super engagierte Menschen arbeiten, die bereit sind, auch mehr Dienste zu übernehmen, als sie müssten. Aber oft fragt man sich, was aus dem Klatschen geworden ist, was hat sich an der Systemrelevanz getan? Vielen Mitarbeitenden fehlt es an Anerkennung seitens der Politik und Gesellschaft.

Und an mehr Mitarbeitenden, die diese Überforderung abfangen könnten, oder?

Müller: In unserer Frauenklinik haben wir den Luxus, dass derzeit alle Stellen besetzt sind. Allerdings haben wir mehrere Langzeitkranke, sodass es doch jeden Tag eng ist und alle oft die Quadratur des Kreises vollbringen, um unsere Patientinnen mit hoher Qualität zu behandeln. Hier arbeitet ein tolles, engagiertes und empathisches Team in der Gynäkologie und Geburtshilfe zusammen – mir ist aber auch klar, dass das ein fragiles System ist. Erst im vergangenen Jahr konnten wir dem allgemeinen Hebammenmangel nur mit viel Engagement und kreativen Ideen entgegenwirken. Und im operativen Geschäft muss man sich eben immer fragen, wie eine – auch spontan aufkommende – Situation am besten gelöst werden kann. Denn der Impetus unseres medizinischen Handelns ist es ja, etwas Gutes für den Patienten zu erreichen. Wenn wir das hinkriegen und man das auch noch gespiegelt bekommt, war es ein guter Tag.

Was ist das für Sie Schönste an Ihrem Beruf?

Müller: Es ist etwas sehr Lohnendes, für Mitmenschen da zu sein und ihnen in schwierigen Situationen zu helfen. Die Geburtshilfe ist eine schöne, aber auch herausfordernde Aufgabe. In der Gynäkologie ist aber auch das handwerkliche Geschick gefragt – sei es bei einer Brustkrebs-, Gebärmutterhals- oder Eierstock-Operation. Mir liegt viel daran, meine Patienten empathisch und individuell zu begleiten. Deshalb habe ich in der Onkologie meine Leidenschaft entdeckt. Es fasziniert mich, welche Möglichkeiten es heutzutage bei einer Tumordiagnose gibt, da hat sich in den vergangenen drei Jahren unglaublich viel getan. Man muss am Ball bleiben, sich ständig fortbilden und für den Patienten weiterentwickeln. Dieser hohe Qualitätsanspruch ist eine hohe Motivation für mich. Und ich bin glücklich und stolz darauf, dass uns so viele Frauen ihr Vertrauen schenken.

Stichwort Fortbildung: Wie kann der Klinikverbund dabei helfen?

Müller: Der Verbund ist ideal, um auf die Expertise einer großen Gruppe an Spezialisten zurückgreifen und sich austauschen zu können. Vor allem, um auf der Controlling-Ebene zu schauen, wie man bestimmte Dinge angeht und löst, kann ein solches regionales Netzwerk helfen. Da steht enorm viel Know-how über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, Studien über Medikamente und Spezialuntersuchungen im Hintergrund. In meinen Augen ein großes Potenzial, das auch noch weiter ausgebaut werden kann.

An welchen Stellen in Ihrem Beruf wünschen Sie sich ansonsten Veränderungen?

Müller: Dass der Dokumentationswahn für uns Ärzte aufhört! Die bürokratischen Anteile in unserem Berufsalltag haben extrem zugenommen und ich bin noch nicht überzeugt, dass sich das mit der geplanten Krankenhausreform ändern wird. Zumindest haben wir als öffentlich-rechtliche Klinik gegenüber den privaten den Vorteil, dass wir dem ökonomischen Druck nicht so ausgesetzt sind, dass hier wirklich die Medizin im Fokus stehen darf. Trotzdem wäre es schön, wenn man sich wieder mehr auf das konzentrieren kann, weshalb man diesen Beruf macht.

Zur Person:
Dr. Cordula Müller ist 54 Jahre alt und absolvierte ihr Studium der Humanmedizin im Saarland, bevor sie in einem praktischen Jahr ihre Leidenschaft der gynäkologischen Onkologie entdeckte. Als leitende Oberärztin arbeitete sie zehn Jahre lang am Diakonissen-Krankenhaus Speyer, baute dort das gynäkologische Krebs- und Brustzentrum auf und übernahm 2020 – mitten im Pandemiegeschehen – die Chefarztstelle für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie die Leitung des Brustzentrums am Kreiskrankenhaus Bergstraße.

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„Ich bin wahnsinnig dankbar, dass ich in diesem Setting arbeiten darf“

Professor Dr. Ulrich Hink
Chefarzt der Klinik für Kardiologie, konservative Intensivmedizin und Angiologie
Klinikum Frankfurt Höchst

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Professor Dr. Ulrich Hink identifiziert sich voll und ganz damit, in einem öffentlich-rechtlichen Krankenhaus beschäftigt zu sein. Der Chefarzt der Klinik für Kardiologie, konservative Intensivmedizin, Angiologie im Klinikum Frankfurt Höchst über Netzwerke, Prozesse und den großen Vorteil, ein Komplett-Anbieter für kardiologische Leistungen sein zu dürfen. 

Herr Professor Hink, warum ist es gut in einer öffentlich-rechtlichen Klinik zu arbeiten?

Hink: Öffentlich-rechtliche Kliniken widmen sich nach meiner Erfahrung tatsächlich und adäquat der Komplexität der Medizin. Bei uns steht der Versorgungsauftrag an erster Stelle. Wir sehen die Patienten ganzheitlich mit ihrem akuten Problem, aber auch den Begleiterkrankungen und Begleitumständen. Wir schaffen die Ausgangssituation, dass Patienten zu uns kommen und wir uns sozusagen detektivisch herantasten, wie ein Problem zu lösen ist – zunächst einmal ganz unabhängig von einer Abteilung.  

Gibt es denn Kliniken, bei denen der Versorgungsauftrag nicht ganz oben auf der Prioritätenliste steht?

Hink: Das nicht. Aber es gibt eben sogenannte Maximal-Versorger und kleinere, die nicht das gesamte Spektrum anbieten. Diese konzentrieren sich dann mitunter eher auf spezielle Bereiche, um spezifische Eingriffe mit höherer Eingriffszahl zu machen bzw. leisten eine Grundversorgung ohne tiefergehende Spezialisierung.

Sehen Sie es als Vorteil, dass die öffentlich-rechtlichen Kliniken untereinander verbunden sind und sich aus diesem Grund besser austauschen können?

Hink: Jeder Verbund bringt es erstmal mit sich, dass man sich in ihm austauschen kann. Für unsere Arbeit ist es auf jeden Fall befruchtend. Es geht ja immer um Entwicklung und die gelingt besser in Verbünden, in Netzwerken. Auch die Vernetzung zwischen ambulanten und stationären Bereichen ist ein wichtiges Thema, an dem wir ständig arbeiten. Das Ziel muss sein, möglichst wenige Sektorengrenzen zu haben oder gar aufzuziehen. Je besser der Informationsaustausch, desto besser die Versorgung.

Können Sie Beispiele nennen, an denen Sie Grenzen abgebaut, Prozesse verbessert haben?

Hink: Klar. Eines ist der Arztbrief. Wir haben ein Projekt umgesetzt, das zum Ziel hat, dass zuweisende Ärzte ihre Briefe auf digitalem Weg erhalten. Denn nicht nur innerhalb der Kliniken und zwischen ihnen, auch zwischen Kliniken und niedergelassenen Kardiologen gibt es Kommunikations-Hürden, die es abzubauen gilt.

Bringt der Verbund auch den Vorteil mit sich, dass Qualifizierung und Weiterbildung besser funktionieren?

Hink: Auf jeden Fall. Ich war gerade auf einer Verbund-Veranstaltung, die wissenschaftlich absolut hochwertig war und eine entsprechend hohe Resonanz nach sich gezogen hat. Spezialisten und niedergelassene Hausärzte haben sich dort ausgetauscht. Es liegt auf der Hand, dass dies einen positiven Einfluss auf die Versorgungsqualität hat.

Sie sind Chefarzt einer Abteilung. Welche Gestaltungsmöglichkeiten haben Sie, diese optimal auszurichten und weiterzuentwickeln?

Hink: Ich hatte das große Glück in eine „komplette“ Kardiologie zu kommen, in der mein Vorgänger bereits tolle Arbeit geleistet hat. Wir sind als Maximal-Versorger mit der Uni-Klinik das einzige Krankenhaus in Frankfurt, das dieses komplette Spektrum abbilden kann. Gestaltungsräume gab es noch im so genannten interventionellen Bereich, v.a. der Intensivmedizin, wo wir personell und apparativ unser Profil weiter ausbauen konnten. Das macht Spaß und ist das Tolle am Chef-Dasein, dass man sein Team weiterentwickeln kann.

Konnten Sie auch in Bezug auf die Prozesse gestalten?

Hink: Das wichtigste in dieser Hinsicht ist unsere Chest Pain Unit, die kardiologische Notaufnahme. Diese kann man sich wie einen Trichter vorstellen, wo verschiedene Institutionen wie das Notarzt-System oder der Rettungsdienst andocken, aber auch niedergelassene Ärzte oder der Patient, der zu Fuß bei uns mit Herzbeschwerden hereinkommt. Wir haben für alle ein Aufnahmemanagement etabliert, damit möglichst wenig Zeit ins Land geht bis zur adäquaten Versorgung. Auch die Digitalisierung von Prozessen ist hier zu nennen. Informationen müssen dort abrufbar sein, wo man sie braucht.

Wie würden Sie potenziellen Kolleginnen oder Kollegen den Arbeitsplatz in ihrem Wirkungsfeld schmackhaft machen?

Hink: Zum einen mit der Tatsache, dass wir als Haus der Maximal-Versorgung mit allen Facetten und Fachabteilungen, einer großen Notaufnahme und Angeboten für beinahe alle Krankheitsbilder die Möglichkeit bieten, Medizin von A bis Z in einem interdisziplinären Team mit zu verfolgen. Das ist gut für diejenigen, die noch gar nicht wissen, in welche Richtung sie sich entwickeln wollen, aber eben auch für solche, die schon einen genauen Plan haben und sich ein fachliches Spezialwissen aneignen wollen oder auch dieses mitbringen. Hier sind die Türen offen.

Was macht Sie glücklich bei der Arbeit?

Hink: Neben der Tatsache, dass ständig neue Herausforderungen warten, in erster Linie die Dankbarkeit der Patienten in der Kardiologie. Es kann bei uns so schnell gehen, dass jemand mit Todesangst z.B. beim Herzinfarkt in unser Haus kommt und relativ rasch völlig beschwerdefrei wieder nach Hause gehen kann. Es wird hier nie langweilig, was unter anderem auch daran liegt, dass immer mehr ältere und auch sehr betagte Patienten zu uns kommen, die eine Lebenserfahrung mitbringen und trotz des z.T. sehr hohen Alterseine unglaubliche Lebensfreude an den Tag legen, dass es eine Freude ist. Ich bin wahnsinnig dankbar, dass ich in so einem Setting arbeiten darf und jeden Tag froh über den Austausch, das Niveau und die positiven Rückmeldungen. Es gibt nicht viele Häuser, wo das so möglich ist.

Zur Person:
Ulrich Hink, Jahrgang 1969, absolvierte ein Medizinstudium in Tübingen und Berlin, anschließend ein Praxisjahr in den USA, bevor er seinen Facharzt für Kardiologie folgen ließ. Weitere Stationen: Wissenschaftliche Mitarbeit in Hamburg und Mainz, Oberarzt an der Uniklinik Mainz, wo er 2012 stellvertretender Direktor der 2. Medizinischen Klinik wurde. Seit 2014 leitete er die Klinik für Innere Medizin 1 in Frankfurt Höchst. Ein Jahr zuvor wurde er als Professor für Interventionelle Herzklappentherapie in Mainz berufen.

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„Hier wird niemand ausgebremst“

Dr. Anne Vollmann
Chefärztin der Gynäkologisch-Geburtshilflichen Klinik
Kliniken des Main-Taunus-Kreises

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Dr. Anne Vollmann ist Chefärztin der Gynäkologisch-Geburtshilflichen Klinik der Kliniken des Main-Taunus-Kreises. An der Arbeit in einem öffentlich-rechtlichen Krankenhaus schätzt sie das breite Spektrum der Möglichkeiten, die Kooperation und die Freiheit, mit ihrem Wirken das Umfeld zu prägen.

Frau Dr. Vollmann, warum ist es gut an einer öffentlich-rechtlichen Klinik zu arbeiten?

Dr. Anne N. Vollmann: Interessanterweise bin ich mehr oder weniger zufällig reingeschlittert in die Bad Sodener Klinik, da ich hier schon als Studentin Dienste gemacht habe. Eine wichtige Erklärung für meine Überzeugung, dass es sich toll und richtig anfühlt, in einer öffentlich-rechtlichen Klinik zu arbeiten, ist die Tatsache, eine Superausbildung gehabt zu haben. Hier steht das gesamte medizinische Spektrum zur Verfügung und damit die Möglichkeit, die verschiedenen Stationen zu durchlaufen.

Was spricht noch dafür?

Vollmann: Es gibt so viel Input. Natürlich muss man für seine Ideen und Visionen auch Werbung machen, aber prinzipiell herrscht ein offenes Klima für neue Themen. Es gibt eine Bereitschaft, Dinge auszuprobieren, Entwicklungen voranzutreiben. Hier wird niemand von vorneherein ausgebremst, weil sich ein Thema vielleicht finanziell nicht lohnen könnte. Das gefällt mir!

Wie schafft man es als Chefärztin eine Abteilung zu prägen?

Vollmann: Mein Kollege, Co-Chefarzt Dr. Mosch, ist seit zehn Jahren in dieser Position in Bad Soden und hatte die Abteilung schon positiv geprägt. Prägung lässt sich durch Vorangehen erreichen, man muss Begeisterung entfachen. Gemeinsam haben wir es geschafft, das 2009 gerade als Babyfreundliche Geburtsklinik zertifizierte Haus weiter zu entwickeln. Da war schon ein großes Umdenken gefragt, schließlich handelt es sich um ein Zertifikat der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Als Babyfreundliche Geburtsklinik haben wir jetzt zehnjähriges Jubiläum gefeiert.

Was hat sich verändert?

Vollmann: Die Abläufe und der Grundgedanke, dass ein Kinderzimmer und Kinderschwestern genügen. Heute denken wir von dem Punkt aus, dass Mutter und Kind von der ersten Minute an ununterbrochen zusammen sind. Das hat Auswirkungen auf Personal und Prozesse um diese beiden herum. Die Zertifizierung muss alle zwei Jahre erneuert werden, was unter anderem zahlreiche Schulungen nach sich zieht. Dies ist eines meiner Steckenpferde.

Wie wichtig ist es Ihnen, dass die öffentlich-rechtlichen Kliniken einen Verbund darstellen?

Vollmann: Gerade bei der Geburtshilfe ist es wichtig und gut, dass wir partnerschaftlich mit den Kollegen aus Höchst zusammenarbeiten. Zumal wir hier in Bad Soden keine Kinderklinik haben. Die Untersuchungen U1 und U2 beispielsweise machen wir gemeinsam; auch wenn wir es mit Notfällen zu tun haben oder wenn Kinder stationär aufgenommen werden müssen.

Wie läuft die Kooperation konkret ab?

Vollmann: Interdisziplinäre Konferenzen sind fest vorgeschrieben im Rahmen des Brustkrebs-Zentrums, meinem zweiten Steckenpferd. Einmal pro Woche werden die Befunde der Patientinnen im Vorfeld besprochen und wir entscheiden gemeinsam, ob und wie operiert wird. Gynäkologen, Onkologen, Radiologen, Strahlen-Therapeuten und Pathologen diskutieren und erstellen die individuellen Therapie-Konzepte. Im Verbund mit der Klinik in Höchst kommt so eine hervorragende Expertise zusammen, mit der sich fundierte Entscheidungen für die Behandlung treffen lassen.

Auch haben wir seit sieben Jahren gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen.

Wie würden sie es jemandem schmackhaft machen, Kollege oder Kollegin von Ihnen zu werden?

Vollmann: Was Nachwuchs in der Gynäkologie und Geburtshilfe angeht, haben wir eigentlich wenig Probleme. Ich kann durch die Bank sagen, dass alle, die bei uns ein Praktisches Jahr absolviert haben, hier sofort anfangen wollen. Die Rotationsmöglichkeiten sind bei uns optimal, es bestehen alle Möglichkeiten, Zusatzausbildungen zu absolvieren und unser Haus hat genau die richtige Größe. Das Spektrum ist breit gefächert, aber es machen nicht parallel 20 Kollegen die gleiche Ausbildung.

Was macht sie glücklich bei der Arbeit?

Vollmann: Geburtshilfe ist prinzipiell etwas sehr Schönes. Ich bin aber auch froh, dass ich den operativen Teil der Gynäkologie nicht missen muss. Dass wir Informationsabende und Fortbildungen veranstalten, sowohl im Bereich Geburtshilfe als auch zu allen Themen der Gynäkologie, wie Brustkrebs und Gyn-Onkologie, macht mich ebenfalls zufrieden. Es ist aber in erster Linie der Kontakt zu den Patienten, die man über längere Zeit begleitet, das bringt mir am meisten. Das, was man gelernt und weiterentwickelt hat, zum Wohl der Patientinnen anwenden zu können, das ist schon ein großes Glück.

 

Zur Person:
Dr. Anne Vollmann ist 50 Jahre alt und absolvierte ihr Studium der Humanmedizin an der Gutenberg-Uni in Mainz, der Goethe-Uni in Frankfurt sowie an zwei Standorten in den USA – Providence und Boston. Seit 1. Januar 2019 ist sie Leiterin der Gynäkologisch-Geburtshilflichen Klinik in Bad Soden, wo sie bereits seit 1995 arbeitet. Ihre Schwerpunkte hat sie in der Gynäkologischen Onkologie sowie in der speziellen Geburtshilfe und der Perinatalmedizin.

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